Über unseren Zaubershop...
Wir sind ein Spezialgeschäft für Zauberartikel und beliefern Zauberkünstler und Personen, die Interesse an dieser verblüffenden Kunst haben.
Unser Geschäft wurde 1951 von Otto Stolina gegründet, 1976 von Robert Fislage weitergeführt, vergrößert und hat seit dieser Zeit seinen Firmensitz in Oelde in Nordrhein-Westfalen. Viele national und international bekannte Zauberkünstler gehören zu unserem Kundenkreis. In unserem Lager halten wir tausende Zauberartikel ständig versandbereit, die wir in die ganze Welt verschicken. Kleinkunststücke für den Stammtisch, Zauberbücher und DVDs sind ebenso dabei wie Bühnenkunststücke und Illusionen. Hier im Internet finden Sie unser komplettes Lieferprogramm. Wenn Sie etwas suchen und hier nicht finden, fragen Sie uns, wir haben immer wieder Einzelstücke oder Restbestände.
Auf den Bildern von links nach rechts: Otto Stolina, Margret, Robert Fislage, R. F. und Carsten Risse
In unserem Studio finden immer wieder Zauberseminare für Anfänger und Profis statt. Diese werden in der Regel von bekannten Berufszauberkünstlern durchgeführt und sind immer etwas ganz Besonderes. Auch Sie können teilnehmen! Die Termine werden in unserer regelmäßig erscheinenden »NEWS - Kundenpost« bekanntgegeben, die unseren Kunden kostenlos zugesandt wird, selbstverständlich finden Sie alle Termine auch hier auf der Internetseite im Bereich Aktuelles!
Regelmäßig finden Sie - sowohl in unseren gedruckten »NEWS« als auch in unserem Newsletter - die neuesten Zauberkunststücke aus aller Welt. Sie sind also ständig auf dem Laufenden. Wir würden uns freuen, auch Sie demnächst zu unseren Kunden zählen zu dürfen. Falls Sie an Prospektmaterial interessiert sind, senden wir Ihnen dieses kostenlos zu.
Besuchen dürfen Sie uns auch gern persönlich in Oelde! Doch melden Sie sich bitte vorher an, damit wir auch Zeit für Sie haben.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit dem schönen Hobby »Zaubern«!
70 Jahre Stolina-Magie – Robert Fislage in Oelde (2021) von Charly Dörries
Wie wird man Zauberkünstler? Wer erfindet diese bunten Zauberrequisiten? Wo kauft man diese großartigen Bücher, DVDs oder Downloads, in denen die Kunststücke und allerlei andere wichtige Informationen zum Thema Zauberkunst bis ins Kleinste beschrieben werden? Antwort klar: Beim Zauberrequisitenhändler – ja klar, so einfach ist das – aber wie wird man ein solcher bzw. wie findet man diese Menschen? (Anmerkung des Schreiberlings: Als ich das erste Mal in einem solchen Laden war, es war übrigens „Zauberkönig“ in Berlin, befand man sich im Nu in einer anderen, fremden Welt, das Herz schlug schon ein paar Takte höher.) Heute schaut man ganz einfach und unspektakulär ins www. und es ploppen die Seiten dieser Händler in Sekundenbruchteilen später auf. Japp, schöne neue Welt - heute ist alles anders, aber die anfänglichen Fragen sind aktuell geblieben.
Zauberrequisitenhändler – wie geht das?? Wie war es damals – also vor ca. 70 Jahren
Wir schreiben das Jahr 1951, Konrad Adenauer war Bundeskanzler, „Die Sünderin“ die Revolution in der Filmwelt. Für die Zauberwelt hingegen gab es ein viel wichtigeres Ereignis: Otto Stolina, Zauberer, Autor und Erfinder von Zauberkunststücken, gründete in Oelde Stolina Magie und legte damit nichtsahnend den Grundstein für „DAS“ Zaubergeschäft schlechthin. Aber alles der Reihe nach.
Ein paar Auszüge aus der Chronologie – von Otto Stolina selbst aufgeschrieben:
Otto Stolina, geboren 1901 in Schlesien, Zauberkünstler mit Herz und Seele, präsentierte sein Können bereits in amerikanischer Gefangenschaft und sorgte dort schon für große Augen der Mitgefangenen und auch den amerikanischen Soldaten. Nach dem Krieg und Gefangenschaft verschlug es ihn 1947 gemeinsam mit seiner Frau als Vertriebene nach Oelde. Glücklicher Weise fanden Die Beiden im örtlichen Krankenhaus sehr schnell eine Anstellung.
Otto erledigte dort als Hausmeister, quasi als „Mann für Alles“, die anstehenden Aufgaben. Er wohnte auch in dem sog. Heuerlingshaus auf dem Gelände der Klinik. Sein Job sah es vor, dass er immer erreichbar sein sollte. Nach Feierabend, und das war das Besondere, durfte er die Krankenhauswerkstatt benutzen, um Zaubergeräte zu erdenken und zu bauen. Es wurde viel improvisiert, fehlte es doch an modernen Kunst- und Klebstoffen. Dafür fanden alte Röntgenbilder und Leukoplast eine ganz andere neue Verwendung.
1951 dann die Gründung von Stolina Magie, anfangs ein sog. Stubengeschäft. Es ging dort sehr familiär zu, Freunde und Verwandte waren aktiv mit in das Geschehen eingebunden.
Ottos Bruder Werner hatte bereits 1949 das berühmte Logo mit dem Fakir entworfen. Es ziert bis heute den Außenauftritt von Stolina Magie. Es sollte in den letzten Jahren einmal ein neues vielleicht moderneres Logo entstehen – aber das ist eine andere Geschichte.
Otto war ebenfalls als magischer Autor tätig. Er veröffentlichte 1952 sein Buch „Schule der Zaubertricks“. Über ein Jahrzehnt wurde es nachgedruckt und weiterhin verkauft. Es fand auch seinen Platz in der in den fünfziger Jahren von Otto eröffneten „Leihbücherei für Magier“. Da Zauberliteratur in dieser Zeit nur bedingt zur Verfügung stand, fand diese Bücherei sehr großen Anklang in der Kundschaft.
Seine ganzen kreativen Künste mündeten 1966 in die Erfindung von „Papilio Butterfly“, einer schwebenden Kugel, die weltweit kopiert und verkauft wurde.
Und irgendwann kam dann der 14-jährige Robert Fislage ins Spiel.....
Robert war jedoch erst 7 Jahre alt als die Zauberei sein Interesse weckte. Mit dem Rad in die Bücherei, um immer das gleiche Buch auszuleihen, Hokus-Pokus-Fidibus von Heinz Sperling. (Anmerkung des Schreiberlings: Es gab nur dieses eine Zauberbuch dort) – vom Taschengeld dann klassisch der erste Zauberkasten. Der „Virus Magicus“ steckte ihn sehr schnell an und ließ ihn bis zum heutigen Tage nicht los. Mit viel Enthusiasmus übte der kleine Robert Zauberkunststücke und führte sie anfangs dann bei Familienfeiern vor. Die Zeit verging das Interesse an der Zauberkunst blieb. Mit 14 Jahren bestritt er seinen ersten Auftritt „gegen Geld“ beim Schützenverein seines Geburtsortes. Im gleichen Jahr begann er eine Lehre bei der Deutschen Bundespost. Dort lernte er Werner Stolina, Ottos Bruder, kennen. Dem Bruder fiel sehr schnell auf, dass besagter „Virus Magicus“ bei Robert schon alle Arbeit geleistet und den Infekt „Zauberverrücktheit“ hervorgebracht hatte. (Anmerkung des Schreiberlings: Dieser Infekt ist nicht heilbar!!).
Robert musste Otto Stolina natürlich kennen lernen. Er machte sich auf in das kleine Heuerlingshaus und Otto Stolina eröffnete Robert nun die ganze Welt der Magie. Was sollte einem zauberbegeisterten Jugendlichen Besseres passieren!
Von nun an trafen die beiden sich regelmäßig zweimal pro Woche. Roberts Taschengeld ging für Zauberrequisiten drauf. Anfangs hatte er Bedenken, er würde dem „alten Hasen“ mit seinen Besuchen auf die Nerven gehen. Das war unbegründet. Ganz im Gegenteil: Otto Stolina bat Robert ihm bei der Herstellung von Zauberrequisiten zu unterstützen. Robert sagte, ohne zu überlegen zu, so wurde gesägt, geleimt, gebaut. Er baute die Requisiten und Otto Stolina verkaufte sie in seinem kleinen Geschäft.
Otto Stolina hatte seiner Zeit schon klare Vorstellungen in Sachen Unternehmens-philosophie: Nie sollte ein Kunde enttäuscht werden – diese eigentlich einfache Philosophie hat bis zum heutigen Tage Bestand. Sie steht nach wie vor für ein großes Vertrauens-verhältnis vom Verkäufer zum Käufer und umgekehrt.
1966 begann für Otto Stolina die Zeit als Rentner und er widmete sich von nun an noch mehr dem Zauber-Geschäft. 1976, Otto war 75 Jahre alt, dachte er über die Übergabe seines Geschäftes an einen Nachfolger „laut“ nach. Robert bemerkte seinerzeit mehr aus Höflichkeit als aus echtem Interesse: Wenn Sie keinen finden, sagen Sie mir einfach Bescheid, dann mach ich das. Heute wissen wir, was aus diesem lapidar daher gesagten Satz wurde.
Ein paar Monate später, so Robert Fislages Erinnerungen, fragte er mich dann direkt und ich nahm das Angebot an. Bis heute hat er es nicht bereut, diesen Weg gegangen zu sein.
Die Planungen waren nicht so ganz einfach. Für das Ehepaar Fislage stand eine Frage im Mittelpunkt: Wohin mit den ganzen Requisiten? Eine Lösung war relativ schnell gefunden – sie erstanden ein im Rohbau befindliches Reihenhaus dessen Keller wie gemacht für das neue Vorhaben erschien. Von Otto Stolina stand eine handgeschriebene Kundendatei zur Verfügung. Selbige wurde bearbeitet, sodass die verkäuferischen Grundlagen vorhanden waren. Danach wurde auch die marketingtechnische Situation gelöst. Anzeigen in Fachblättern wurden geschaltet und die Teilnahme an Kongressen etc. wurden fixiert.
Nur acht Jahre später waren auch diese Räumlichkeiten zu klein für das gut florierende Geschäft. Es erfolgte eine Erweiterung auf rd. 90 qm. Trotz der vergrößerten Fläche wurde auch nach und nach der private Wohnraum immer mehr als Lagerfläche genutzt.
Robert Fislage betrieb den Zauberversand und auch seine zahlreichen Auftritte als „Kobold der Hexer aus Oelde“ neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit. Aber irgendwann wurde die Zeit knapp! Er wagte den Schritt in die Selbstständigkeit und sagte der Beamtenlaufbahn bei der Deutschen Post ade.
Anfang der neunziger Jahre kaufte er ein Grundstück an dem heutigen Standort. Es wurde ein Wohn- und Geschäftshaus gebaut. Großzügige Lagerflächen, Büroräume und einen Show-Room mit Bühne entstand. Insgesamt steht eine Fläche von ca. 400 qm zur Verfügung.
Anfangs gingen die Bestellungen überwiegend per Telefon und Brief ein. Dann kamen das Internet und die Digitalisierung. Auch hier war Fislage immer auf Augenhöhe mit dem aktuellen Geschehen und technischen Anforderungen. Bis zu 7 Mitarbeiter:innen waren bei Stolina-Magie beschäftigt und sicherten so einen einwandfreien Ablauf aller Vorgänge. Selbst Maria Fislage, mit Robert seit mehr als 20 Jahren verheiratet, steht in dem Team ihre „Frau“. Es ist allgemein bekannt, hinter jedem erfolgreichen Mann steht halt eine starke Frau.
Seit ca. 6 Jahren komplettiert mit seinem Wissen, seiner Erfahrung und seiner ganz persönlichen Art der Zauberprofi Carsten Risse aus Warstein das Stolina-Team maßgeblich mit. Seine Ratschläge und Tipps sind von der Kundschaft ob Profi oder Hobbyaner sehr geschätzt. Das alles zusammen prägt das zeitgemäße Gesicht eines modernen Zaubergerätehandels. Roberts klares Statement dazu: Wenn wir nicht so ein großartiges, eingespieltes Team wären, wäre es nicht so, wie es heute ist.
Natürlich passieren auch skurrile Dinge. Auf eine von Robert selbst gepackte Bestellung kam am nächsten Tag der Anruf: Herr Fislage, vermissen sie nichts. Robert verneinte, der Kunde blieb aber bei seiner Aussage und sollte Recht behalten. Offensichtlich beim Packvorgang rutschte Roberts Ehering vom Finger und erreichte mit dem „Stolina-Paket“ den Kunden. Ehrlich wie der war, erhielt Robert seinen Ring wieder zurück, um ihn kurze Zeit später bei einer Dolomiten-Tour dann endgültig zu verlieren. Ein anderer Kunde beschwerte sich drei Mal, er habe bei der Bestellung eines „Ende-Seidentuches“ jedes Mal eines bekommen, bei dem der Druck spiegelverkehrt angebracht war – kein Kommentar!! Ein anderer hingegen beschwerte sich, dass das in der Anleitung beschriebene „Lapping“ bei ihm nicht ginge, da sein Bauch den Vorgang verhindern würde.
Neben dem Handel und erstklassiger Beratung prägen die zahllosen Seminare den guten Kontakt zu den Kunden:innen nachhaltig. Da ist nicht nur das Seminar: es wird gefachsimpelt Meinungen ausgetauscht und natürlich gelernt, was das Seminar so hergibt. Kaffee, kalte Betränke und auch Kuchen und snstige Leckereien sind obligatorisch bei den Seminaren! An der Eingangstür zum Show-Room erkennt man die unzähligen Autogramme und somit die bunte Vielfalt der Seminaristen:innen, die vor dem „Kaufverhinderungsvorhang“ ihren Mann bzw. ihre Frau gestanden haben. Roberts Aussage zur Wichtigkeit der Seminar: Wichtig, vor einem solchen wird immer aufgeräumt und es birgt immer eine schöne Gelegenheit alte Zauberfreunde:innen wieder zu treffen und neue kennen zu lernen.
Täglich, so jedenfalls das Gefühl, werden neue Zauberkunststücke entwickelt und auf den Markt gebracht. Täglich macht sich das Stolina-Team schlau, was es aktuell so gibt. Nach Anforderung, Begutachtung, manchmal auch auf Kundenempfehlung, und natürlich nach eingehender Prüfung, kommt das neue Requisit in das aktuelle Angebot. Bei neuen Kunststücken wird intensiv und professionell nach Schwierigkeitsgrad, Qualität und die Wirkung auf das Publikum an sich geachtet. Auch dieses stellt ein Prädikat für einen guten Händler dar!
Das Team um Robert achtet penibel auf einen schnellen Ablauf der Bestellung - von der Verpackung bis hin zum Versandt. Eine gute Logistik dafür steht zur Verfügung, Und wenn dann die unvorhersehbaren Ereignisse auch funktionieren, hält man das Paket am nächsten (Werk)Tag in den Händen.
Wenn man bei Robert unter dem großen Zylinder über der Eingangstür die magischen Räume betritt, kribbelt es bei dem einen und anderen schon ein bisschen im Bauch. Sieht man doch gleich auf der rechten Wand eine große Anzahl von Fotos, Prospekten und Autogrammkarten berühmter und auch weniger berühmter Zauberkünstlern:innen. Da gibt’s Profis als auch Amateure, aber alle verbindet die Zauberei und Magie. (Anmerkung des Schreiberlings: Wenn du da hängst, dann gehörst du dazu).
Neben der Philosophie und der Professionalität im Hause Stolina-Magie gehört es auch oftmals dazu, Zauberkollegen:innen aus einer Klemme zu helfen. Da wird schon mal eben ein zweites Mal zu Post gefahren, um eine umgehende Lieferung noch zu ermöglichen. Oder es ist gerade Sonntag und man kommt zufällig in Oelde vorbei. Dann ist die Tür unter dem Zylinderhut auch schon manchmal geöffnet. Man hilft sich halt – und das ist sehr gut zu wissen.
So geht es zu bei Stolina-Magie. Da wundert es einen nicht, dass sich solch eine Unternehmung seit 70 Jahren am Markt behauptet.
Liebe Maria – lieber Robert, liebes Stolina-Team, herzliche Glückwünsche zum 70jährigen Bestehen von Stolina-Magie – bleibt so wie ihr seid, dann wird es auch weiterhin funktionieren. (Anmerkung des Schreiberlings: ....und das ist gerade in dieser Zeit wichtig und sehr gut zu wissen)
Charly Dörries